In der Romandie kommen die neuen Regeln für die Organspende besser an als in der Deutschschweiz.
Die Schweizer stimmen am 15. Mai über eine Änderung des Transplantationsgesetzes ab. Bundesrat und Parlament wollen mit der Gesetzesänderung die ganze Bevölkerung zu Organspendern machen – es sei denn, man widerspricht zu Lebzeiten ausdrücklich und trägt seinen Willen in einem öffentlichen Register ein.
Heute gilt: Für eine Organentnahme braucht es die Zustimmung der betroffenen Person oder die Einwilligung der Angehörigen.
Der K-Tipp gab zur Abstimmung eine repräsentative Umfrage in Auftrag. Das sind die wichtigsten Ergebnisse:
- Nur 45 Prozent der Befragten finden die neue Regelung von Bundesrat und Parlament besser als die bisherige. In der Deutschschweiz erachten gar nur 41 Prozent die neuen Regeln als besser, in der Romandie hingegen 54 und im Tessin sogar 60 Prozent.
- Frauen sind skeptischer als Männer betreffend die neue Widerspruchsregelung. Nur 40 Prozent finden das neue Gesetz besser. Bei den Männern sprechen sich 49 Prozent für die neue Regelung aus.
- Auch das Alter spielt bei der Einstellung zur Organentnahme eine Rolle: Mit wachsendem Alter nimmt der Anteil derer zu, die eine Entnahme wie bei der heute geltenden Regelung von einer ausdrücklichen Zustimmung abhängig machen wollen.
Der K-Tipp wollte von den Befragten auch wissen, ob sie ein Organ annehmen würden, wenn es ohne ausdrückliche Zustimmung des Betroffenen entnommen wurde. Resultat:
- In der Westschweiz sagten 46 Prozent Ja und 28 Prozent Nein. In der Deutschschweiz war das Verhältnis ausgeglichener: 35 Prozent würden das Organ annehmen, 32 Prozent es ablehnen (siehe Grafik im PDF).
- Auch hier gibts Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 34 Prozent der Frauen würden ein solches Organ ablehnen, nur 32 Prozent nähmen es an. Von den Männern würden 44 Prozent das Organ akzeptieren, nur 27 Prozent würden es ablehnen.